Eingewöhnung

Ein guter Start für euer Kind

Der Eintritt in den Kinderladen ist ein wichtiger Schritt: euer Kind löst sich ein Stück von Vertrautem und wendet sich Neuem zu. Damit dieser Übergang gelingt, nehmen wir uns Zeit. Jedes Kind darf in seinem eigenen Tempo ankommen, Vertrauen fassen und Teil der Gruppe werden – begleitet von euch Eltern und unserem Team. Zudem verstehen wir die Eingewöhnung als wichtiges Lernfeld für das Kind, um sich mit veränderten Bedingungen bewusst und positiv auseinander zu setzen und Übergangskompetenzen zu entwickeln. 

Es ist uns wichtig, im Kinderladen Rahmenbedingungen zu schaffen, die es eurem Kind ermöglichen, diesen Prozess der Eingewöhnung erfolgreich zu meistern. Wir wollen uns auf seine Individualität einlassen, es verstehen und ernst nehmen. 

Angelehnt an das Münchner Eingewöhnungsmodell: 

Wir beziehen alle beteiligten Personen, d.h. euer Kind und euch ebenso wie die Kindergruppe und das gesamte Kinderladenteam, aktiv in diesen Prozess ein. 

Die Eingewöhnung findet vorwiegend im Alltag und unter Einbeziehung der Kindergruppe statt, um das Hineinwachsen eures Kindes in diese Gemeinschaft von Anfang an zu ermöglichen. Gleichzeitig arbeiten wir am vertrauensvollen Wachsen der BegleiterIn-Kind-Beziehung. Dabei ist uns die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit euch Eltern eine wesentliche Voraussetzung für eine gelingende EW. Lasst es uns gemeinsam angehen 😊   

Eine behutsame Eingewöhnung dauert in der Regel vier bis sechs Wochen in der Nestgruppe bzw. zwei bis vier Wochen bei den Blau-Roten-Blitzen und verläuft in vier Phasen: 

1. Phase: Vorbereitung der Eingewöhnung

Als Familie bereitet ihr euch auf den Übergang in den Kinderladen vor. Die künftige BezugsbegleiterIn trifft Vorkehrungen für eine gute Eingewöhnung. 

Handlungsschritte: 

  • Die zukünftige BezugsbegleiterIn und ihr als Familie verabredet euch zu einem Kennlerntreff im Kila.  
  • Es werden Absprachen mit dir als eingewöhnendem Elternteil und zu der möglichen Dauer der Eingewöhnungszeit getroffen. 
  • Der persönliche Platz deines/eures Kindes wird im Kinderladen eingerichtet. 
  • Die bevorstehende Veränderung wird in der Familie thematisiert und Vorüberlegungen zum Übergang getroffen.

2. Phase: Das Kennenlernen

Dein/Euer Kind lernt gemeinsam mit dir die Räumlichkeiten, Materialien sowie die Kinder und Erwachsenen bei den „Drachenkindern“ kennen und verschaffen sich so einen ersten Überblick. 

Der Beziehungsaufbau zwischen deinem/eurem Kind und der (Bezugs-)BegleiterIn beginnt. 

Handlungsschritte: 

  • In den ersten vier bis fünf Tagen besucht dein/euer Kind mit dir den Kinderladen in der Spielezeit von ca. 9:20 – 10:30 Uhr. 
  • Dein/Euer Kind hat Zeit zum Beobachten und Entdecken und bewegt sich frei in den Räumlichkeiten der Drachenkinder. 
  • Du begleitest dein/euer Kind und gibst ihm als vertraute Person Sicherheit. 
  • Die (Bezugs-)BegleiterIn ist präsent und deinem/eurem Kind und dir zugewandt. 

3. Phase: Sicherheit gewinnen

Durch die sich wiederholenden Rituale und Abläufe sowie die konstante Präsenz der (Bezugs-)BegleiterIn gewinnt dein/euer Kind an Sicherheit im Kila-Alltag. Gleichsam kannst du bzw. könnt ihr Eltern erleben, dass dein/euer Kind angenommen und gut betreut ist. 

Handlungsschritte: 

  • Der Besuch des Kinderladens findet regelmäßig in der Zeit von 9:00 Uhr (Morgenkreis) bis max. 11:30 Uhr (Mittagessen) statt. 
  • Die (Bezugs-)BegleiterIn beobachtet die Bedürfnisse und Fähigkeiten deines/eures Kindes und passt den Tagesablauf entsprechend an. 
  • Die (Bezugs-)BegleiterIn verhält sich einfühlsam und verlässlich gegenüber deinem/eurem Kind und baut so eine vertrauensvolle Beziehung zum ihm auf.  
  • Die (Bezugs-)BegleiterIn integriert bestimmte Situationen (z.B. Essen, Pflege) bei denen dein/euer Kind aktiv beteiligt ist. 
  • Du nimmst dich zunehmend zurück und bist als „sicherer Hafen“ jederzeit für dein/euer Kind verfügbar.

4. Phase: Vertrauen aufbauen

Dein/Euer Kind hat nun so viel Sicherheit mit den Menschen und Abläufen im Kinderladen gewonnen, dass es für eine bestimmte Zeit ohne dich in der Gruppe bleibt. Zur Bewältigung der Trennungssituation findet dein/euer Kind Trost bei der (Bezugs-)BegleiterIn. Mit der Zeit kann dein/euer Kind den Ablauf der Trennung vorhersehen und erhält Sicherheit durch Wiederholung. 

Handlungsschritte: 

  • KEINE TRENNUNG IN DEN ERSTEN SECHS TAGEN! Auch nicht für wenige Minuten. 
  • Die „Kriterien für Trennungszeitpunkt“ sind erfüllt. 
  • (Bezugs-)BegleiterIn und du verständigen sich über Zeitpunkt und mögliche Dauer der (ersten) Trennung. 
  • Du verabschiedest dich von deinem/eurem Kind und gehst. 
  • Die (Bezugs-)BegleiterIn bietet deinem/eurem Kind Trost und Halt, um mit den möglicherweise heftigen Gefühlen umzugehen. Außerdem begleitet sie dein/euer Kind beim Spielen und Entdecken, hilft bei der Kontaktaufnahme zu anderen Kindern und versorgt es im Tagesablauf. 
  • Die Zeitspanne der Trennung wird mit Blick auf dein/euer Kind und in Absprache mit dir allmählich ausgeweitet. 
  • Ein Kuscheltier oder Ähnliches von zu Hause kann als Übergangsobjekt helfen. Dein/Euer Kind kann sich daran festhalten oder damit trösten. 

Tag der ersten Trennung: 

  • Nach der Ankunft im Kinderladen bleibst du da, bis dein/euer Kind sich an das neue Umfeld gewöhnt hat. 
  • Du verabschiedest dich kurz, liebevoll und klar von deinem/eurem Kind und verweist darauf, dass du später zurückkehrst. 
  • Du bleibst im Haus, um jederzeit erreichbar zu sein. 
  • Die Trennungszeit wird so gewählt, dass dein/euer Kind Zeit erhält, um die Trennung zu realisieren, seine Gefühle auszudrücken, Trost durch die (Bezugs-)Begleiterin zu erfahren und in sein Gleichgewicht zurückzukehren. 
  • Gelingt Letztgenanntes nicht, wirst du zurückgeholt. 
  • Die Trennungszeit soll überschaubar für dein/euer Kind sein (ca. 30 Minuten). 
  • Zwischen dir und (Bezugs-)BegleiterIn findet ein kurzer Austausch über die Trennungszeit sowie das weitere Vorgehen statt. 

Die vielen neuen Eindrücke und Herausforderungen sind für dein/euer Kind eine enorme Leistung! Bitte ermögliche im Anschluss an die Zeit im Kinderladen eine Zeit der Ruhe und Sicherheit. 

Die einzelnen Phasen der Eingewöhnung sind dann abgeschlossen, wenn die jeweiligen Etappenziele erreicht sind. Dazu braucht es den Austausch im gemeinsamen Gespräch zwischen dir und der (Bezugs-)BegleiterIn. 

Kriterien für den Trennnungszeitpunkt: 

Folgende Kriterien sollten in Ansätzen erkennbar sein, damit eine Trennung erfolgreich stattfinden kann: 

  • Dein/Euer Kind erkundet die nähere Umwelt auch ohne dich. Es rückversichert sich nicht ständig durch Blicke, Rufen oder Zurücklaufen zu dir. 
  • Dein/Euer Kind zeigt positive Gefühle (z.B. durch Lächeln, Lachen, Jauchzen, Singen, Plappern, Schmunzeln, sich freudig erregt bewegen). 
  • Dein/Euer Kind zeigt Interesse am Entdecken und Spielen, auch dann, wenn du nicht unmittelbar in der Nähe bist. Seine Augen bleiben bei der eigenen Aktivität und streifen nicht immer suchend umher. 
  • Dein/Euer Kind verhält sich responsiv z.B. indem es aufhorcht, wenn es angesprochen wird, zuhört, wenn mit ihm gesprochen wird, auf Aktionen der (Bezugs-)BegleiterIn reagiert bzw. den Kopf nach ihr wendet. 
  • Dein/Euer Kind interagiert mit der (Bezugs-)BegleiterIn und ggf. auch Kindern. 
    Es benutzt Laute, Mimik, Gestik oder Sprache in sozialen Situationen zur Kontaktaufnahme oder zur Fortsetzung der Interaktionen. 
  • Dein/Euer Kind wendet sich auch an die (Bezugs-)BegleiterIn und nicht ausschließlich an dich, wenn es Unterstützung braucht.  
  • Dein/Euer Kind beteiligt sich aktiv und kooperativ an Pflegesituationen (Nahrungsaufnahme, Hygiene/Pflege, An-/Auskleiden), die die (Bezugs-)BegleiterIn gestaltet. Je nach Entwicklungsstand kann das z.B. heißen, dass dein/euer Kind sich ein Stück Obst vom ihm gereichten Teller nimmt, beim Wechsel der Windel den Po hebt, damit diese darunter geschoben werden kann oder auch den Arm in die bereitgehaltene Jacke steckt. 
Ein guter Start für euer Kind

Der Eintritt in den Kinderladen ist ein wichtiger Schritt: euer Kind löst sich ein Stück von Vertrautem und wendet sich Neuem zu. Damit dieser Übergang gelingt, nehmen wir uns Zeit. Jedes Kind darf in seinem eigenen Tempo ankommen, Vertrauen fassen und Teil der Gruppe werden – begleitet von euch Eltern und unserem Team.

Unser Ansatz

Wir orientieren uns am Münchner Eingewöhnungsmodell und beziehen alle Beteiligten ein: euer Kind, euch Eltern, die Kindergruppe und unser pädagogisches Team. Eingewöhnung bedeutet für uns, Vertrauen aufzubauen – in den Alltag, in neue Beziehungen und in das Miteinander. Dauer und Verlauf sind individuell: manche Kinder brauchen zwei Wochen, andere vier oder länger.

Die Phasen der Eingewöhnung

  • Vorbereitung: Ein erstes Kennenlernen mit der künftigen Bezugsperson, Absprachen und das Einrichten eines persönlichen Platzes für euer Kind.
  • Ankommen: In den ersten Tagen besucht euer Kind mit euch den Kinderladen, lernt Räume, Materialien, Kinder und Erwachsene kennen.
  • Sicherheit gewinnen: Durch Rituale, wiederkehrende Abläufe und eine feste Bezugsperson entsteht Vertrautheit. Eltern ziehen sich schrittweise zurück.
  • Trennung & Vertrauen: Erst wenn euer Kind bereit ist, findet die erste kurze Trennung statt. Die Bezugsperson tröstet, begleitet und gibt Sicherheit. Die Dauer wird behutsam gesteigert.

Was uns wichtig ist

  • Keine Trennung in den ersten Tagen.
  • Ständige Abstimmung mit euch Eltern.
  • Ein Kuscheltier oder vertrauter Gegenstand kann helfen.
  • Nach der Eingewöhnung brauchen Kinder zu Hause Ruhe und Geborgenheit, um die vielen neuen Eindrücke zu verarbeiten.

Gemeinsam schaffen wir so einen sanften Übergang – damit euer Kind sich sicher, geborgen und neugierig auf das Neue einlassen kann.